Tipps für den richtigen Mahlgrad
Wie finde ich den richtigen Mahlgrad für Kaffee? Und welche Rolle spielt dieser überhaupt?
Der richtige Mahlgrad ist für die gelungene Zubereitung von Kaffee ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Faktor! Falsche Einstellungen führen zu einem wässrigen, sauren, bitteren oder gar verbrannten Geschmack. Doch was steckt dahinter?
Um den richtigen Mahlgrad für deinen Geschmack zu finden, muss Anfangs meist ein wenig experimentiert werden. Hier ist es natürlich schwierig genaue Zahlen festzulegen, da Geschmäcker unterschiedlich und subjektiv sind. Fakt ist, wenn dir der Kaffee schmeckt, stimmt auch der Mahlgrad!
Der richtige Mahlgrad hängt vor allem von der Zubereitungsmethode und der passenden Kontaktzeit ab.
Mahlgrad und Kontaktzeit beeinflussen sich gegenseitig. Als Kontaktzeit bezeichnet man die Ziehzeit, in der Wasser und Kaffeepulver in Kontakt sind. Je feiner der Mahlgrad, desto stärker und bitterer ist der Geschmack. Ist der Mahlgrad aber zu grob, schmeckt der Kaffee schnell zu wässrig oder säuerlich.
Die Stufen des Mahlgrads
Grundsätzlich wird zwischen drei Mahlgraden unterschieden: Grob, mittel und fein.
Der Mahlgrad für Espresso sollte fein sein. Fein gemahlener Kaffee bietet eine größere Oberfläche, so können in kurzer Kontaktzeit alle Aromen gelöst werden. Also je kürzer die Kontaktzeit, desto feiner sollte der Mahlgrad des Kaffees gewählt werden. Ein feiner Mahlgrad eignet sich am besten für eine Espresso- oder Siebträgermaschine.
Für die Zubereitung mit der manuellen Filtermaschine (Chemex) oder der Filterkaffeemaschine sollte ein mittlerer Mahlgrad gewählt werden. Der mittlere Mahlgrad sorgt hier für einen konstanten Wasserfluss im Filter und der Kaffee wird nicht zu wässrig. Die Bezugszeit bei einem mittleren Mahlgrad liegt zwischen 3 und 5 Minuten. Das Kaffeepulver bietet hier eine kleinere Oberfläche und das Wasser braucht länger, um die Inhaltsstoffe und vor allem die Aromen zu lösen.
Zuletzt gibt es noch den groben Mahlgrad, der eignet sich am besten für die French Press oder auch den Cold Brew. Da hier die Oberfläche des Kaffes am geringsten ist, ist auch die Bezugszeit am längsten. Bei der Zubereitung von Cold Brew wird eine Durchlaufzeit von bis zu 12 Stunden empfohlen, um einen guten Geschmack zu erzielen.
Grundsätzlich ist zu empfehlen, den Kaffee erst kurz vor der Zubereitung zu mahlen. Denn beim Mahlen werden die einzelnen Zellen der Bohnen aufgebrochen und die Duftstoffe und ätherischen Öle entfalten sich. Diese entfalten ebenfalls das Aroma des Kaffees, welches nach dem Mahlen schnell entweicht.
Was passiert bei Unter- bzw. Überextraktion?
Bei dem richtigen Mahlgrad werden zwischen 18 - 22 % der Inhaltsstoffe im Kaffee gelöst. In diesem Bereich wird die perfekte Menge an Inhaltstoffen gelöst und der Kaffee hat eine tolle Balance zwischen Aromen und Intensität. Ist der Kaffee jedoch zu fein oder zu grob gemahlen kann es zu einer Über- oder Unterextraktion kommen.
Von einer Unterextraktion spricht man, wenn weniger als 18 % der Inhaltsstoffe extrahiert werden. Der Kaffee schmeckt dann sehr flach, zu wenig intensiv und einfach uninteressant. Das kann man ebenfalls an der Farbe des Kaffees erkennen, die ist sehr hell und es ist wenig bis keine Crema vorhanden.
Eine Überextraktion passiert beispielsweise, wenn sehr fein gemahlener Kaffee zu lange mit dem Wasser in Kontakt ist. Hier werden mehr als 22 % der Bestandteile aus den Kaffeebohnen herausgelöst. Neben den gewünschten Aromen werden zu viele Bitterstoffe extrahiert und der Kaffee schmeckt bitter.
Ganz kurz und knapp - wichtig ist:
- kurze Kontaktzeit - feiner Mahlgrad
- lange Kontaktzeit - grober Mahlgrad
Einfach mutig sein und experimentieren, bis der passende Mahlgrad gefunden ist. Mit unseren Coffee Fellows Café Crème und Espresso fällt dieser Schritt leicht und dir gelingt die Zubereitung des perfekten Kaffees!